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Wärmepumpen-Installation/Heizungsbauer rechnen mit starkem Rückgan

Das deutsche Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Rückgang bei der Installation von Wärmepumpen.

MBI/dpa/crb/23.4.2024

 

Als Hauptgrund sieht der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) eine Verunsicherung bei der Kundschaft mit Blick auf die Zukunft der Energieversorgung. "Wenn wir Glück haben, schaffen wir vielleicht zwischen 180.000 und 200.000 Geräte", sagte Verbandspräsident Michael Hilpert. Die von der Bundesregierung für 2024 angestrebten 500.000 Geräte seien "illusorisch, auch im nächsten Jahr".
 
 2023 verbaute die Branche nach eigenen Angaben weit mehr als 300.000 Geräte, so viele wie noch nie. Das Bundeswirtschaftsministerium sowie Vertreter von Handwerk, Industrie, Wohnungs- und Energiewirtschaft hatten bei einem "Wärmepumpengipfel" im November 2022 ein gemeinsames Ziel von 500.000 neuen Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 formuliert. Die vorzugsweise mit Grünstrom angetriebenen Geräte sollen eine wichtige Rolle für das Erreichen der Klimaziele im Gebäudebereich spielen.
 
Verbandspräsident: "Die Leute sind verunsichert"
 
 Verbraucherinnen und Verbraucher seien jedoch verunsichert und hielten sich mit der Investition zurück, stellte der Verband fest. "Die Kunden sagen: Ja, was passiert denn jetzt in der kommunalen Wärmeplanung? Kommt eine Quartierslösung? Kommt Fernwärme? Kommt Wasserstoff?", so Hilpert. Dies sei in vielen Kommunen noch völlig ungewiss. Hinzu komme, dass der künftige Strompreis unklar sei. Wegen dieser Fragen sei es für die SHK-Betriebe derzeit schwierig, Kunden zu beraten.
 
Entsprechend würden die Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate von den SHK-Innungsbetrieben wesentlich pessimistischer eingeschätzt als noch vor einem Jahr, sagte ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann. Dies zeigten die Ergebnisse der jüngsten Frühjahrsumfrage, an der mehr als 2.300 Betriebe teilgenommen hätten. "Sowohl das Badgeschäft als auch der Heizungsbereich erhalten eine deutlich negative Stimmungsprognose." Das Kundendienstgeschäft werde hingegen optimistisch beurteilt.
 
MBI/dpa/crb/23.4.2024